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Was kann ich zu Bitch Queens eigentlich noch sagen, außer, dass ich mich jedes Mal, wenn eine Veröffentlichung bevorsteht, genau weiß, was ich bekomme: Rock‘n Roll mit Death-Punk-Attitüde und ganz vielen melodischen Sahnehäubchen! Hört sich an wie die Beschreibung einer Platte der unerreichten Turbonegro, als diese noch restlos zu überzeugen wussten? Dem, was meinen Helden der Jugend im Laufe der Jahre abhanden gekommen ist,  nehmen sich Bitch Queens als legitime Nachfolger*innen in dieser Sparte an und wissen auch mit der mittlerweile fünften Langspiel-Veröffentlichung mit ihrer ungeheuren Portion Spielfreude erneut zu begeistern.

Experimentierfreudig waren die Schweizer ohnehin schon immer und dieser Weg wird auf der 2021 erschienenen „Custom Dystopia“ konsequent fortgeführt: Burn it down, der Opener, lässt keinen Zweifel offen, wo die Reise hin geht: Geradeaus nach vorne. Im Mid-Tempo mit bissigen Gitarrenriffs und den obligatorisch-verzerrten Vocals und einem Chorus zum Zungeschnalzen…Perfekter Start! Das nachfolgende Con Man Contraband ist sehr experimentell gehalten. In der Art gab es eigentlich immer mindestens einen solchen Song auf den vorherigen Veröffentlichungen auch. Dieser hebt sich von  den übrigen Songs doch ganz schön ab und hat definitiv was! The Apocalypse und der Titel-Track Custom Dystopia gehen wieder punkig nach vorne, während meine nachfolgend genannten Anspieltipps die Wände im Minutentakt zum Wackeln bringen: Don‘t be That Dude, Brainwash Radio, A good Day to forget und This is how we Roll in 2020 haben Weltklasse-Ohrwurmcharakter…Ich stehe einfach total auf diese Art von Mucke!

FU Emily und der Schluss-Track Sugar Balls sind die wahrscheinlich außergewöhnlichsten musikalischen Gefilde, in die sich Bitch Queens bislang gewagt haben. Steht ihnen aber mindestens genauso gut wie der Death-Punk-Smasher Ignorance is Bliss oder auch das einfach nur rockige The Worst Thing.

Wie bei den Vorgänger-Platten fällt mein Fazit zugegebenermaßen als Fan hochgradig beeinflusst aus: Lieblingsbands sucht man/frau sich nicht aus, sondern sie finden eine*n…und treffen mit ihrem melodischen Death-Punk‘n Roll mitten ins Herz! Da ich schon einige Einstich-Wunden in den vergangenen Jahren – verursacht durch die einfach nur genialen Bitch Queens – verkraften durfte, kommt es auf eine Herzattacke mehr in diesen verseuchten Zeiten auch nicht mehr an! Ich steh‘ einfach auf die Jungs aus dem Land der Schoki!

Zückerli und bai zamm 😉

Hoffe, sie in diesem Jahr endlich mal live zu sehen!

Pistolero