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Ahoi Matze!
Ihr treibt ja schon recht lange euer Unwesen in der saarländischen Szene und sollte hier zumindest ein Begriff sein. Zu Beginn das übliche Spielchen mit stellt euch mal vor… Wer, was, wie alt…

Hi Nico und liebes Team der Bordsteinkante! Vielen Dank erstmal für eure Interviewanfrage! Wir sind The Feelgood McLouds, eine sechsköpfige Celtic-Punkband aus dem Saarland, gegründet im Jahr 2015. Wir sind alle in unseren dreißigern/vierzigern und bestehen aus:
Günther – Lead Vocals
Schirra – Bass
Ben – Guitars
Matze – Drums
Benni – Banjo, Accordion
Julian – Bagpipes, Tin Whistle, Accordion

Erzählt mal was über den Werdegang von The Feelgood McLouds? Schreibt man euch jetzt eigentlich mit „The“ oder ohne? Gab es Vorgängerbands, was war der Anlass ne Band zu gründen?

Ob mit „The“ oder ohne is eigentlich Wurscht ;). Ein Großteil der Band spielte vorher in anderen Bands, u.a. Skafield, Bertis Beatpatrol oder Captain Risiko.
Im Jahr 2014 entstanden aus einer Bierlaune heraus ein paar Acousticsongs von Günther und Schirra. Diese wurden dann 2015 in Fullband umgesetzt. Einige Songs aus dieser Zeit kannst du auf unserer ersten Platte hören. 

Die Alben sorgen hier immer für gute Laune und wenn ich ehrlich bin, ist Folk/Irish Punk nicht wirklich mein Genre. Außer den üblichen Verdächtigen wie DKM, Mahones, Real McKenzies und Flooging Molly bin ich da absolut raus. Beschreibt den Sound von The Feelgood McLouds und gibt mir mal musikalisch etwas Nachhilfe in diesem Genre?

Grundsätzlich sind wir eine Punkrockband, die typisch irische Instrumente in ihren Sound integriert. Dies gibt uns ein Alleinstellungsmerkmal, zumindest hier im Südwesten. Die deutsche Celticpunkszene ist sehr überschaubar, da sind Mr. Irish Bastard, The Porters, Fiddlers Green oder die Paddyhats wohl die bekanntesten Namen. International sind neben den von dir genannten sicherlich noch die Rumjacks oder die Dreadnoughts zu erwähnen.

Wie seid ihr als Band durch die Pandemie gekommen? Keine wirklichen Shows oder Merchverkauf, dafür auf der anderen Seite Proberaumkosten. Bei mir sind die 2 Jahren irgendwie ohne zeitlichen Zusammenhang, aber ich meine es gab ne Online Aktion für ein Video von euch zum neuen Album?

Dadurch dass wir alle mehr oder weniger Vollzeitjobs haben und die Band „nur“ als Freizeitbeschäftigung betreiben, war das Ganze aus finanzieller Sicht eher weniger das Problem. Wir haben uns u.a. mehr auf den Onlineverkauf fokussiert, eine Show fürs Studio 30 Saarbrücken gestreamt und weiter an neuen Songs gearbeitet, sofern dies irgendwie möglich war. Für unseren Videoclip zu „Drink To All My Friends“ haben wir unsere Fans dazu aufgerufen, sich selbst bei ihren Beschäftigungen im Lockdown zu filmen. Was dabei herauskam, ist echt sehenswert geworden! 🙂 Im März 2021 kam unsere EP „Saints & Sinners“, die zeigte dass auch wir im Lockdown nicht untätig waren…

Wie entsteht in der Regel ein neues Song, kommt jemand mit einer Idee in den Proberaum? Alle gleiches Mitspracherecht oder gibt es da durchaus Stresspotential?

Das ist unterschiedlich…Entweder es gibt eine fast fertige Grundstruktur eines Songs von Benni, die im Proberaum ausgearbeitet wird oder jemand bringt vereinzelte Songfetzen mit, aus denen dann irgendwann ein fertiger Song entsteht. Wir sind eine sehr demokratische Band und eigentlich bringt sich wirklich jeder ins Songwriting mit ein. Trotzdem gibt’s natürlich Meinungsverschiedenheiten, die dann auch ausdiskutiert werden müssen.

Starten wir mit eurem ersten Label Big Barrel Records, ich vermutet es handelt sich um das Bandeigene Label? Außer eurem ersten Album ist dort nichts erschienen oder? 

„Big Barrel Records“ existierte damals nur für unser selbstbetiteltes Debütalbum, das im Jahr 2017 erschien. Unser Freund Joe von Fond Of Life Records hat uns damals auf die Sprünge geholfen und praktisch ein Sublabel fürs Album gegründet.

Danach erschien das zwei Album, eine EP und ne Online Single „Head Up“ bei Sascha auf Wolverine. Scheint als habt ihr eine Labelheimat gefunden? „Head Up“ ist nebenbei auf dem Sampler Love Rock’n’Roll – Hate War! 30 Jahre Wolverine Records drauf. Ist in naher Zukunft was neues geplant oder wieder Shows spielen?

Genau, das zweite Album „Life On A Ferris Wheel“ (2020) und unsere EP „Saints & Sinners“ (2021) erschienen bei Wolverine Records. Das Jahr 2022 steht ganz im Zeichen von Liveshows, wir haben schließlich lange darauf gewartet, die neuen Songs auch endlich live spielen zu können. Allerdings arbeiten wir auch schon mit Hochdruck an unserem neuen Album, das 2023 veröffentlicht werden soll…

Die Alben sind bisher alle als Vinyl erschienen, wie wichtig ist euch dieses Medium und was verkauft sich besser? Wie hoch war die jeweilige Vinylauflage und was gibt es aktuell noch wo von euch zu kaufen?

Vinyl ist inzwischen klar das wichtigste physikalische Musikmedium. Die Vinylauflage lag bei beiden Alben bei jeweils 300 Stück. Leider sind die Wartezeiten in den Presswerken derzeit extrem lang und auch die Preise steigen. Das macht es für uns als Undergroundband nicht wirklich leichter. Trotzdem wollen wir natürlich auch unser nächstes Album auf Vinyl veröffentlichen! Unsere Platten plus Merch gibts in unserem Onlineshop unter www.thefeelgoodmclouds.de

Was ich immer schon als ein Markenzeichen von euch fand, sind die Cover und Shirt Motive – schön Oldschool aus‘m Tattoostudio. Wer ist dafür verantwortlich? 

Dankeschön – Finden wir auch! Dafür ist meist Luke von Dismay Design verantwortlich, ein großartiger Künstler!

Konzerttechnisch stehen noch einige Festivals und Konzerte bei euch aufm Plan. Wie waren die bisherigen der Supportshows für The O’Reillys And The Paddyhats und stehen noch Shows aus die noch nicht bekannt sind?

Die Supportshows für die Paddyhats laufen verdammt gut! Wir erspielen uns Abend für Abend immer mehr neue Fans,  die dann auch immer häufiger zu unseren eigenen Konzerten kommen. Nach dem Festivalsommer stehen im Herbst noch einige auserwählte Clubshows an, bevor wir uns ganz auf das neue Album konzentrieren.

Da ich den ein oder anderen von euch als ordentlichen Freunde des Gerstensaftes kenne, wird es mit Sicherheit die ein oder andere lustige Anekdote zu einem Konzert geben? 

Haha die gibt es sicherlich…Aber wie heißt es so schön – „What happens on tour – stays on tour“ 😉

Wo treibt ihr euch im Saarland so rum,  wo trifft man euch?

Wir leben im gesamten Saarland zerstreut…Einige von uns haben Familie und verbringen dort möglichst viel Zeit, wenn sie nicht mit der Band unterwegs sind. Andere gehen auch gern als Besucher auf Konzerte…An der ein oder anderen Theke trifft man sich sicherlich 😉

Da ich die Saarländische Szene etwas Supporten will, wen sollte man unbedingt mal abchecken als Band und was ist euer Geheimtipp?

Es gibt eine ganze Menge fantastischer Punkrock-Bands hier im Saarland, unter denen auch überwiegend ein sehr freundschaftliches Verhältnis herrscht.
Dazu zählen u.a. Sidewalk Surfers, Throwouts, Small State, The Navesink Banks, Dislocate und und und…

Letzte Worte und ich hoffe das Interview hat Spaß gemacht?

Ja, das Interview hat uns mega viel Spaß gemacht. Vielen Dank an dich und deine Crew, dass ihr soviel Zeit in euer Fanzine investiert. Wir sehen uns auf den nächsten Konzerten! Cheerio!

Wir sagen Danke an Matze für die schnelle Antwort.