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Drei Jahre hat es nun gedauert, bis das Konzert meiner alten Punkrock-Helden aus dem sonnigen Kalifornien endlich veranstaltet werden konnte. Social Distortion hatten sich auf den Weg ins (von mir aus gesehen) benachbarte Luxemburg gemacht, um das Den Atelier mal wieder so richtig aus dem verstaubten Mief zu kicken. Zugegebenermaßen hatte ich nicht die allergrößte Hoffnung, dass mich die mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommenen Herren aus den USA dazu animieren könnten, mich von einem gemütlichen Platz nahe der Bar zu entfernen und in aller Ruhe das ein oder andere Hopfenkaltgetränk zu schlürfen. Doch kaum waren Grade 2 aus den UK zu Ende, da machte sich schon ein kleines Kribbeln in mir breit und alles sollte anders kommen, als ich es erwartet hatte. Social Distortion mit ihrem charismatischen Frontmann Mike Ness kamen und siegten von den ersten Sekunden ihres Sets an bis zum wohlverdienten Schluss für alle Beteiligten. Deckenwasserduschen, nackte Oberkörper an nackten Unterarmen, Mitgröhlen, Mitwippen, Arme hoch und alle in die Arme nehmen. Die Zeit wurde zurückgedreht und das war einfach nur großartig. Social Distortion spielten mit einer Laune, die sich zu 100% auf das Publikum übertrug und Hits wie „Story of my Life“, „Sick Boys“, „Don‘t drag me down“ durften selbstverständlich nicht fehlen, aber als mein absoluter Favorit, der schon lange nicht mehr auf der Setlist meiner Helden stand, war es auch endgültig um mich geschehen: „Prison Bound“ war für mich Extase pur. Mein Fazit: Auf das Alter kommt es nicht an, auf die Qualität aber schon. Und Social Distortion machen immer noch Punkrock, den viele Bands nachzuahmen versuchen, was aber so schnell nicht ansatzweise erreicht werden kann!

Mr. Pistolero!