Seite wählen

Fysisk Format, c/o Tiger Records/ https://fysiskformat.no/

Wir schreiben den 22. März 2020. Es ist der erste Tag des Lockdowns, an dem ich mit meinem als Panzer umfunktionierten Personenkraftwagen durch menschenleere Straßen in meinem Hood fahre und ohrenbetäubend laut The Good The Bad and The Zugly aufdrehe, um meine ohnehin schon wirren Gehirnwindungen ob der plötzlich einsetzenden Endzeitstimmung und der zu erwartenden „Beißer“ irgendwie gerade zu rücken. Und es gelingt mir. Dank der skandinavischen Könige of Deathpunk!

Das ist jetzt schon über 2 Jahre her und die unterschiedlichsten Langrillen haben sich in der Zwischenzeit verständlicherweise immer weiter auf meinem Teller gedreht. Und als ich gerade wieder in so ein verkacktes Emo-Loch zu fallen drohe, halte ich das gerade fertig produzierte neue Album von Ivar und seinen vier dreckigen Galgenvögeln in meinen zittrigen Händen. Wird die Scheibe so gut sein wie die vergangenen Granatos? Hat sich der Stil der Band vielleicht verändert, schlimmstenfalls zum Negativen? Steckt vielleicht zu viel Kommerz im Songwriting und der Produktion? Mitnichten! All‘ diese Dulli-Fragen, die in meinem Spatzenhirn herum gegeistert sind, können bereits nach den ersten Tönen getrost in die Tonne gekickt werden. Denn schon beim Intro befinde ich mich vom Adrenalin-Ausstoß wie ein Heranwachsender bei seinem ersten Besuch einer „Knupp-Autobahn“ auf der Dorfkirmes um die Ecke. Einsteigen… versuchen, cool zu bleiben (oder zu wirken)…anfahren…und dann knallt es doch von allen Seiten und ich habe keine Chance, aus dieser emotionalen „Fallgrube“ wieder raus zu kommen, bis der Gong ertönt und ich mit meinen letzten Groschen und mit zitternden Knien wieder zum Schalter renne und einen weiteren Chip kaufe…weil es einfach süchtig macht! So kann ich die Glücksgefühle am besten beschreiben, die mir The Good The Bad and The Zugly in die Lenden zaubern. Und ich übertreibe ausnahmsweise mal nicht, wenn ich sage, dass es die Band innerhalb kürzester Zeit in meine Top Ten ever geschafft hat. Denn das, was die einstmalig genialen Turbonegro mit dem Übergang von „Ass Cobra“ zu „Apocalypse Dudes“ lediglich einmalig (und dann in der Zukunft leider nicht mehr) komponiert hatten, fällt The Good The Bad and The Zugly von Album zu Album mehr an Federn aus dem heftig geschüttelten Kissen: Deathpunk mit grandiosen Melodien, einem sich immer in Rage befindenden Sänger und Chören, die mich nahezu kollabieren lassen. 

10 Songs in einem nahezu perfekten Gewand. Für mich schon jetzt mein Album des Jahres, was nur noch von einer neuen „HAMMERHEAD“-Scheibe getoppt werden kann. Anspieltipps? Not in diesem Fall. Nadel auf die Platte fallen lassen, genießen, Scheibe umdrehen, Nadel erneut fallen lassen und dann das Ganze wieder von vorne!  Good Bad Zugly machen P*I*S*T*O*L*E*RO foh und alle anderen hoffentlich ebenso!

#thisisnorwaynotla

Hört doch einfach guten Punkrock, geht raus in die Natur und sitzt nicht einfach bloß kacke am PC rum und „verbessert“ mit euren Pseudowissenschaftserkenntnissen und euren Anfeindungen die Welt! Eigentlich ganz einfach, aber wem sage ich das? Alle, die das hier lesen, sind (hoffentlich) ohnehin alle Punk, aber den Herzschlag des Punkrocks weiterzutragen kann ja durchaus hilfreich sein, um die verkackte Welt wieder ein bisschen besser zu machen!

You listen to Zugly, it can‘t be ugly!

Cheerio! Pistolero!

The Good The Bad And the Ugly im Internet:

https://thegoodthebadandthezugly.bandcamp.com/